Impfungen
Geimpft sind wir stärker!
Wir arbeiten in unserer Praxis mit einer modernen, in unserer Praxis-EDV eingebauten Impf-Software (ImpfDoc ®), einem „elektronischen Impfassistenten“.
Impfen schützt das Leben- in jedem Alter !
Impfungen gehören zu den wichtigsten Präventivmaßnahmen. Dank Impfungen sind Krankheiten ausgerottet worden. Die spektakulärsten Erfolge hat die moderne Medizin nicht mit Medikamenten erreicht, sondern mit Impfungen. Seit 1980 gelten die Pocken weltweit als ausgerottet und beachtliche Erfolge konnten auch bei der Kinderlähmung und Masern erzielt werden.
- Aktivimpfung: Der Körper wird mit dem unschädlich gemachten Krankheitserreger geimpft. Er bildet danach die schützenden Antikörper selbst.
- Passivimpfung: Das Antiserum wird direkt gespritzt und wirkt im Körper sofort. Es wird bei Patienten eingesetzt, die sich bereits angesteckt haben oder erkrankt sind. Der Schutz hält weniger lang an.
- Ihr persönlicher Impfstatus wird mit dem derzeit gültigen Impfkalender abgeglichen, woraus präzise Impfempfehlungen abgeleitet werden können.
- Die Registrierung in unserem elektronischen Impfassistenten kann helfen, bei Verlust des Impfpasses bereits durchgeführte Impfungen zu rekonstruieren.
Die einzelnen Impfungen
Tetanus (Wundstarrkrampf)
Tetanus ist eine lebensgefährliche Krankheit, deren Erreger durch kleinere Schnitt-, Riss-, Biss- oder Schürfwunden sowie offene Ekzeme und Verbrennungswunden in die Haut gelangen, sich dort vermehren und das krank machende Gift bilden. Kennzeichnend für das schwere Krankheitsbild sind Muskelkrämpfe unter anderem der Atemmuskulatur, wodurch es zu Erstickungsanfällen kommt. Trotz moderner Behandlungsmethoden liegt die Sterblichkeit ungeimpfter Tetanuskranker noch immer bei mehr als 30 Prozent. Den einzig sicheren Schutz vor Wundstarrkrampf bietet die vorbeugende Impfung.
Die STIKO empfiehlt die Impfung gegen Tetanus allen Personen, die keine oder nur eine unvollständige Grundimmunisierung haben bzw. deren letzte Auffrischung länger als 10 Jahre zurückliegt, nach Verletzungen eventuell früher.
Diphtherie
Diphtherie ist eine durch das Gift des Diphtheriebakteriums hervorgerufene lebensbedrohende Krankheit, die vorwiegend durch Tröpfcheninfektion mit der Atemluft übertragen wird. Die als Rachen-, Kehlkopf-, Nasen- und Wunddiphtherie auftretende Infektion war vor Einführung der Impfung eine der gefürchteten Erkrankungen im Kindes- und Erwachsenenalter, mit vielen Toten oder Herzmuskelschäden. Durch hohe Impfraten hat die Diphtherie in Deutschland bis auf wenige Erkrankungen keine Bedeutung mehr, sie ist jedoch weltweit, besonders in einigen osteuropäischen Ländern, weiterhin eine Gefahr.
Im Erwachsenenalter sollte die Auffrischung bei bestehender Grundimmunisierung alle 10 Jahre erfolgen, bei Kontakt zu Erkrankten oder bei Ausbrüchen eventuell früher.
Polio (Kinderlähmung)
Polio ist eine Viruskrankheit, die zu Lähmungen der Arme, Beine und der Atmung sowie zum Tod des Erkrankten führen kann. Der Name Kinderlähmung ist insofern irreführend, da auch Erwachsene daran erkranken. Seit bestehen der Schutzimpfung gingen die Krankenzahlen ständig zurück, und hierzulande werden keine Erkrankungen an Kinderlähmung mehr beobachtet. Jedoch kann die Poliomyelitis von ungeimpften Reisenden aus Ländern eingeschleppt werden, in denen die Krankheit auch heute noch weit verbreitet ist, zum Beispiel verschiedene Länder Asiens und Afrikas.
Eine routinemäßige Auffrischung erfolgt nach Grundimmunisierung üblicherweise im Alter von 11- 16 Jahren. Eine weitere routinemäßige Auffrischimpfung für Erwachsene nicht empfohlen. Eine noch ausstehende Auffrischimpfung ( oder nicht dokumentierte) sollte jedoch auch im Erwachsenenalter nachgeholt werden.
Personen, für die im beruflichen Umfeld ein Risiko besteht, sollen dagegen alle 10 Jahre eine Auffrischung erhalten. Bei Reisen in Regionen mit Infektionsrisiko sollte dringend der Impfstatus überprüft werden.
Keuchhusten
Keuchhusten gehört zu den gefährlichsten Infektionskrankheiten im Säuglingsalter und wird durch Bordetella pertussis hervorgerufen. Die Übertragung erfolgt per Tröpfcheninfektion und verursacht anfangs (ca. 10 Tage lang) Schnupfen, manchmal einer Bindehautentzündung und einem meist nachts auftretenden Krampfhusten. Während dieser Zeit besteht eine hohe Ansteckungsgefahr Das typische Krankheitsbild zeigt anschließend mit heftigen bellenden, stakkatoartigen Hustenstößen und anschließend ziehendem und keuchendem Einatmen. Diese Hustenanfälle wiederholen sich in kurzen Abständen und enden mit dem Entleeren eines zähen glasigen Schleims, häufig auch mit Erbrechen. Bei Säuglingen können lebensbedrohende Atemstillstände auftreten. Bedrohlich ist Keuchhusten auch wegen schwerwiegender Komplikationen wie Lungenentzündung, Mittelohrvereiterung und Gehirnentzündung.
Die STIKO empfiehlt allen Erwachsenen einmalig eine Impfung gegen Pertussis. Die nächste Auffrischimpfung sollte als Kombinationsimpfung gegeben werden.
Darüberhinaus empfiehlt die STIKO allen Schwangeren zu Beginn des dritten Schwangerschaftsdrittels eine Impfung gegen Keuchhusten. Die Impfung soll unabhängig vom Abstand zu vorher verabreichten Keuchhusten-Impfungen und in jeder Schwangerschaft erfolgen. Durch diese Impfung für Schwangere wird ein „Nestschutz“ aufgebaut, es werden schützende Antikörper an das ungeborene Kind abgegeben. Dadurch sollen bei Neugeborenen Keuchhusten-Erkrankungen, Krankenhausaufenthalte und Todesfälle durch Keuchhusten vermindert werden.
Es gibt verschiedene Einzel- und Kombinationsimpfstoffe. Nicht alle sind geeignet, um im Erwachsenenalter noch eine Grundimmunisierung durchzuführen, aber alle eignen sich für die Auffrischimpfung. Sie enthalten eine oder mehrere Komponenten zum Schutz gegen Tetanus, Diphterie und/oder Pertussis (Keuchhusten) und/oder Polio (Kinderlähmung).
Wir beraten Sie, wann eine Kombinationsimpfung sinnvoll ist und welcher Impfstoff der richtige für Sie ist.
Windpocken (Varizellen)
Windpocken sind eine weltweit verbreitete, durch Viren per Tröpfcheninfektion übertragene Krankheit. Etwa zwei Wochen nach der Ansteckung tritt der typische, zumeist mit Fieber einhergehende Hautausschlag auf. Werden die Pocken aufgrund des starker Juckreizes aufgekratzt, dann kann es zu Narben kommen. Nach dem Abheilen verbleiben die Viren im Körper und können vor allem im höheren Lebensalter oder bei Abwehrschwäche wieder aktiv werden und Gürtelrose (Zoster, Herpes Zoster) hervorrufen.
Erwachsene mit Gürtelrose können Windpocken auf Ungeschützte übertragen, während umgekehrt ein windpockenkrankes Kind keine Infektionsquelle für eine Gürtelrose darstellt. Schwerwiegende Komplikationen bei Windpocken wie eine Gehirn- oder Lungenentzündung sind selten. Bei Infektionen bis zur 20. Schwangerschaftswoche können schwere Fehlbildungen beim Ungeborenen auftreten. Erkrankt die Mutter um den Geburtstermin, können Windpocken beim Neugeborenen lebensbedrohlich verlaufen.
Gürtelrose (Herpes Zoster)
Gürtelrose wird wie die Windpocken durch Varizelle-Zoster-Viren verursacht. Die meisten Erwachsenen ab einem Alter von 50 Jahren haben in ihrem Leben die Windpocken durchgemacht. Dabei nisten sich Viren im Körper in den Nervenzellen ein. Wenn das Immunsystem – beispielsweise im Alter – schwächer wird, können die Viren wieder aktiv werden und einen schmerzhaften Ausschlag, die Gürtelrose (Zoster), hervorrufen. Die schmerzhaften Nervenentzündungen können auch nach Abklingen des Ausschlags längere Zeit andauern (postherpetische Neuralgie). Von der Gürtelrose sind am häufigsten ältere Erwachsene und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem betroffen.
Seit 2018 wird der Totimpfstoff gegen Gürtelrose von der STIKO empfohlen-als Standardimpfung für alle Menschen über 60 Jahren, sowie als Indikationsimpfung für Personen über 50 Jahren mit bestimmten Grunderkrankungen und erhöhtem Risiko für den Ausbruch der Gürtelrose, wie z.B. Diabetes mellitus, COPD, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, rheumatoide Arthritis, Asthma bronchiale, Niereninsuffizienz.
Die Impfserie besteht aktuell aus 2 Impfstoffdosen im Abstand von 2-6 Monaten.
Für die oben genannten Bevölkerungsgruppen übernehmen die gesetzlichen Krankenversicherungen die Kosten der Impfung.
Masern
werden auch heute noch von vielen als harmlose Kinderkrankheit angesehen, dabei werden sie von einer Reihe schwerwiegender Komplikationen bis hin zum Tod begleitet. Die Ansteckung erfolgt über Tröpfcheninfektion und es werden vor allem die Schleimhäute des Atemtraktes und der Augen befallen. Typisch für das Krankheitsbild ist zunächst hohes Fieber, dazu kommt Abgeschlagenheit, bellender krampfhafter Husten, Schnupfen und eine Bindehautentzündung. Nach ein bis zwei Tagen fällt das Fieber ab, steigt aber am nächsten Tag erneut. Innerhalb von drei Tagen bildet sich unter Anstieg des Fiebers ein roter, kleinfleckiger Hautausschlag, der an manchen Stellen ineinanderfließt. Nach Erreichen der Füße beginnt die Temperatur zu sinken. Als Komplikation gefürchtet ist neben Lungen- oder Mittelohr- oder Kehlkopfentzündung vor allem die Gehirnentzündung (Masern-Enzephalitis), manchmal verbunden mit einer Hirnhautentzündung (Masern-Meningoenzephalitis).
Mehr als 20 Prozent der Kinder mit Gehirnentzündung sterben daran. Überlebende tragen oftmals dauerhafte Schäden davon.
Die STIKO empfiehlt allen Erwachsenen, die nach 1970 geboren sind und nicht bzw. nur einmal gegen Masern geimpft wurden, eine Impfung gegen Masern.
Nach dem Masernschutzgesetz müssen Beschäftigte in Kindergärten, Schulen und anderen Gemeinschaftseinrichtungen zweimal gegen Masern geimpft sein oder gegen Masern immun sein– sofern sie nach 1970 geboren sind. Gleiches gilt für nach 1970 geborene Beschäftigte in medizinischen Einrichtungen, z.B. Krankenhäusern oder Arztpraxen.
Die Impfung erfolgt mit einem Kombinationsimpfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln.
Mumps
Mumps wird im Volksmund auch Ziegenpeter genannt, ist eine ansteckende Virusinfektion der Speicheldrüsen, vor allem der Ohrspeicheldrüse. Auch die Bauchspeicheldrüse oder die Geschlechtsdrüsen sowie die Hirnhäute (Mumps-Meningitis) können vom Virus befallen werden. Typische Komplikationen sind eine Hörstörung, bei Jungen und Männern entzündete Hoden und bei jungen Mädchen und Frauen Eierstockentzündungen.
Die Impfung erfolgt mit einem Kombinationsimpfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln.
Röteln
Röteln gehören zu den klassischen Kinderkrankheiten und werden direkt von Mensch zu Mensch übertragen. Das Krankheitsbild zeigt Zeichen einer harmlosen Erkältung: mit leichtem Fieber, Schnupfen, Kopfschmerzen, in manchen Fällen Gelenkschmerzen mit Gelenkentzündungen, einem typischen Anschwellen der Lymphknoten an Hals und Nacken sowie einem Hautausschlag mit blassen rosaroten Flecken. Insbesondere ungeschützte Schwangere gefährden ihre Leibesfrucht bei einer Infektion.
Die STIKO empfiehlt die erste Impfung (gemeinsam mit Masern und Mumps) Im Alter von 11-14 Monaten, die zweite Impfung im 2. Lebensjahr im Alter von 15-23 Monaten. Ist dies nicht geschehen, so sollten die Impfungen so bald wie möglich nachgeholt werden.
Die STIKO empfiehlt die Röteln-Impfung allen Frauen im gebärfähigen Alter, die noch gar nicht oder nur einmal in der Kindheit geimpft wurden oder deren Impfstatus unklar ist.
Die Impfung kann nicht in der Schwangerschaft nachgeholt werden.
Die Impfung erfolgt mit einem Kombinationsimpfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln.
Pneumokokken
Pneumokokken verursachen die Mehrzahl aller bakteriellen Lungenentzündungen, können aber auch, insbesondere bei kleinen Kindern, Hirnhautentzündungen hervorrufen. Zwar können diese Infekte mit Antibiotika behandelt werden, doch gibt es zunehmende Resistenzen, so dass die Therapie nicht mehr anschlägt und es zu bleibenden Schäden, ggf. auch zum Tode kommt.
Die Impfung gegen Pneumokokken wird empfohlen für alle Säuglinge, sie besteht aus drei Impfungen.
Weiterhin empfiehlt die STIKO allen Erwachsenen ab 60 Jahren eine Impfung gegen Pneumokokken, die je nach Gesundheitszustand nach 6 Jahren aufgefrischt werden sollte.
Je nach Alter oder Vorerkrankungen stehen verschiedene Impfstoffe zur Verfügung.
Influenza (Grippe)
Influenza ist eine akute Viruskrankheit, die durch Tröpfcheninfektion, also durch Niesen oder Husten übertragen wird. Deshalb breitet sie sich insbesondere dort aus, wo viele Menschen auf kleinem Raum versammelt sind (Arbeitsstätten, Schulen oder Kaufhäusern). Die Krankheit plötzlich mit starkem Krankheitsgefühl, Schnupfen, Frösteln, Kopf- und Gliederschmerzen. Anschließend setzt Fieber mit Temperaturen von 39 bis 40 Grad Celsius mit einem charakteristischen trockenen Husten ein.
Die Komplikationen der echten Grippe sind akute Herz- und Kreislaufschwächen, Herzmuskelentzündungen sowie bakterielle Infektionen, die in schlimmen Fällen innerhalb weniger Tage zum Tod führen können.
Sehr gefährdet sind immunschwache Menschen (Säuglinge, alte Menschen und Risikopatienten). Die echte Virusgrippe tritt im Winterhalbjahr als mehrere Wochen andauernde starke Häufung von Grippe-Erkrankungen auf.
FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)
FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) ist eine Viruskrankheit, die durch Zecken auf den Menschen übertragen wird und mit einer fieberhaften Erkrankung unter Beteiligung der Hirnhäute (Hirnhautentzündung, Meningitis), in schweren Fällen aber auch des Gehirns und Rückenmarks einhergehen kann. Zwar erkranken nur etwa 10 Prozent derjenigen, die sich infiziert haben, auch an FSME. Doch bleiben bei etwa 10 bis 30 Prozent dieser Erkrankten Dauerschäden am Zentralnervensystem (wie Lähmungen) zurück; etwa ein Prozent der Erkrankten – vor allem ältere Menschen – sterben sogar an den Folgen der Erkrankung. Vor der Erkrankung schützt nur die rechtzeitig und vollständig durchgeführte FSME-Impfung, da es keine medikamentösen Behandlungsmethoden gibt.
Die STIKO empfiehlt einen FSME-Impfschutz allen Menschen, die die in FSME-Risikogebieten durch Aufenthalt im Freien in Kontakt mit Zecken kommen können.
Die Grundimmunisierung besteht aus 3 Impfungen. Bei fortbestehendem Ansteckungsrisiko wird eine erste Auffrischung nach 3 Jahren empfohlen. Die nachfolgenden Auffrischungen sind alle 5 Jahre erforderlich.
Gegen die ebenfalls von Zecken übertragene Borreliose hat die FSME-Impfung keine Schutzwirkung.
Hepatitis A
Hepatitis A wird durch Infektion mit dem Hepatitis-A-Virus (HAV) hervorgerufen und verursacht Gelbsucht. Dieser Krankheitserreger wird mit dem Stuhl eines infizierten Menschen ausgeschieden und kann sowohl durch Schmierinfektion als auch über verunreinigtes Trinkwasser oder Nahrungsmittel übertragen werden.
Hepatitis A ist in den vergangenen Jahrzehnten in den meisten Industrieländern zu einer seltenen Krankheit geworden. In verschiedenen europäischen Mittelmeerländern sowie in zahlreichen tropischen und subtropischen Ländern ist Hepatitis A jedoch gegenwärtig.
Deshalb ist es sinnvoll, sich vor Reisen in diese Länder durch eine Hepatitis-A-Schutzimpfung zu schützen. Außerdem sollten bestimmte Personengruppen in Deutschland aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit geschützt werden (Kanalarbeiter, medizinisches Personal usw.).
Hepatitis B
Hepatitis B ist eine Leberentzündung (Gelbsucht), die durch Infektion mit dem Hepatitis-B- Virus (HBV) hervorgerufen wird, welcher durch Blut oder Körperflüssigkeiten eines infizierten Menschen (z.B. beim Geschlechtsverkehr) übertragen wird. Die Symptome einer Hepatitis B sind Übelkeit, Erbrechen und Müdigkeit, danach kann es zu einer Gelbsucht kommen. Etwa 1 Prozent der Erkrankten stirbt, bei etwa 10 Prozent wird die Erkrankung chronisch, bei ihnen bleibt das Virus im Körper. Es muss jedoch nicht immer bei Infektion mit dem Hepatitis B Virus zu Krankheitssymptomen kommen, so dass diese chronisch Infizierten eine Infektionsquelle für ihre Umgebung darstellen.
In Deutschland sind etwa 0,7 bis 1 Prozent der Bevölkerung mit HBV chronisch infiziert, in anderen Ländern – z.B. in afrikanischen und asiatischen Ländern – ist die Häufigkeit chronisch Infizierter wesentlich höher.
Die STIKO empfiehlt seit 1995 die Hepatitis-B-Impfung allen Säuglingen und Kleinkindern als Standardimpfung, da bei ihnen ein besonders hohes Risiko für eine chronische Verlaufsform besteht.
Die STIKO empfiehlt für alle Säuglinge und Kleinkinder eine Grundimmunisierung gegen Hepatitis B mit einem 6-fach-Impfstoff gegen Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Polio, Hämophilus influenzae Typ B (Hib). Seit 2020 erfolgt ein Impfschema mit 3 Teilimpfungen
(2+1-Impfschema). Frühgeborene vor der 37. Schwangerschaftswoche werden weiterhin mit einem 3+1-Impfschema geimpft.
Für Jugendliche, die als Babys/Kleinkinder nicht gegen Hepatitis B geimpft worden sind, empfiehlt die STIKO eine Grundimmunisierung im Alter von 9-17 Jahren.
Humane Papillomviren (HPV)
Humane Papillomviren (HPV) sind weltweit stark verbreitet und infizieren Haut- oder Schleimhautzellen. Sie verursachen gutartige, aber auch bösartige Tumoren. So sind die HPV-„Hochrisiko- Typen“ 16 und 18 für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs hauptverantwortlich (ca. 75 Prozent der Fälle). Die Viren werden durch direkten oder indirekten Hautkontakt – vornehmlich beim Geschlechtsverkehr – übertragen. Neben Gebärmutterhalskrebs kann durch diese Viren auch Krebs an After oder Penis und in Mund und Rachen entstehen.
In Deutschland erkranken jedes Jahr etwa 6.500 Frauen an Gebärmutterhalskrebs, fast 1.700 sterben daran. Ein Großteil aller Frauen macht im Laufe ihres Lebens – oft unbemerkt – eine HPV-Infektion durch. In den meisten Fällen besiegt das Immunsystem die Erreger, sollten die Viren aber im Körper bleiben, so kann sich im Laufe von mehreren Jahren Krebs entwickeln.
Die Impfung schützt wirksam vor den gefährlichsten HPV-Typen und senkt damit das Risiko für diese Krebserkrankungen.
Die STIKO empfiehlt die HPV-Impfung für Mädchen und Jungen im Alter von 9-14 Jahren
(Impfserie mit 2 Impfungen).
Jugendliche, die bis zum Alter von 15 Jahren noch nicht geimpft worden sind, sollten die Impfung möglichst bald und noch vor dem 18. Geburtstag nachholen (dann Impfserie mit 3 Impfungen).